(Matopos 4; Anfahrt | Schlechtwetter | Parkeingang) Nun mit frischem Ticket ausgestattet fahren wir zur Parkeingang. Dort kommt die Rangerin uns schon entgegen und fragt, ob wir Rhinos sehen wollten? Die Ranger-Patrouille hätte heute schon welche gesehen. Das bejahen wir natürlich. Gut, wir sollten mit den Rangern mitgehen, die würden sie uns zeigen, im anderen Teil des Parks (Whovi). Die beiden Ranger laufen schon rüber und machen die Kette weg. Wir lassen einen bei uns vorne einsteigen, Sabine geht dafür nach hinten. Der andere Ranger fährt außen mit und hält sich dafür am Dachgestänge fest. Beide sind bewaffnet mit Sturmgewehr oder AK74. Sie sprechen sich mit einander ab und leiten uns in den Park hinein. Sie haben am Vormittag sechs Rhinos getrackt und versuchen nun, sie uns zu zeigen.
Der bei uns im Auto mitfährt ist Jeremiah, ein Senior-Ranger, der schon 17 Jahre als Ranger arbeitet. Seine Familie kommt aus Beitbridge, er ist seit 2010 hier im Park. Kennt sich entsprechend gut aus. Letztes Jahr haben sie ein Rhino verloren, weil der Zaun kaputt war und es rausgelaufen ist. Aber ansonsten sind sie grad zufrieden mit dem Bestand. Und mit Wilderern sind sie sicher nicht zimperlich. Als wir in das Gebiet der Sichtung kommen, steigt der andere Ranger schon aus und läuft in den Busch – Rhino tracking live. Wir fahren etwas weiter und halten an einer Kurve. Hier läuft auch Jeremiah los – er will schauen, wo die Tiere sind und dann zurückkommen uns zu holen, wir sollten derweil warten.
Es dauert eine Weile, dann kommt er erste Ranger, bald auch Jeremiah. Wir sollten schnell weiterfahren, ein älterer Bulle sei noch in der Gegend. Es wären außerdem zwei andere Tiere dagewesen, aber die seien in die andere Richtung weggelaufen und denen zu folgen mache keinen Sinn. Wir fahren den Weg weiter, etwas schneller! wird gefordert, Jeremiah ist richtig aufgeregt, weil die Tiere da sind. Dann stellen wir das Auto am Hauptweg ab und es geht in den Busch. Jeremiah vorne weg, der andere Ranger hinten hinterher, wir dazwischen.
Und da ist tatsächlich ein Rhino! Es hört uns und geht weiter, flüchtet aber nicht. Wir alle laufen quer“busch“ein hinterher. Nach einer Weile holen wir es ein und sehen es vor uns. Das ist der alte Bulle, der beim Rhino tracking keine Probeme machen soll. Wow!
Sabine und Paul sind kurz hinter Jeremiah. Der Rangerkollege läuft neben mir und meint, wir sollten abkürzen. Schon läuft er einen anderen „Weg“ durch den Busch. Ich gehe hinterher, wir kommen dem Tier tatsächlich schnell näher. Ich lasse einen Film laufen. In der Nähe raschelt es auf einmal und ich denke erst, ein Hühnchen oder so. Aber als ich rüber schwenke, sehe ich da eine große Schlange, die in den Baum hochklettert und dann zum anderen Baum hinüberwechselt. Sie ist sehr lang, geschätzt locker 2 Meter. Huch! Ich bin beeindruckt, das ist sicher keine harmlose Schlange. Ich folge dann den anderen zum Rhino, das inzwischen auf die andere Seite der Piste gelaufen ist und entspannt grast, nur wenige Meter weg.
Wir machen Fotos und ich zeige den Film mit der Schlange. Die Ranger schauen sich nur vielsagend an. Vermutlich war das eine schwarze Mamba. Die liegt gerne am Boden, ruht aber auch schon mal in Bäumen. Na sowas! Sie hatte uns gespürt und sich davongemacht. Mit diesen Schlangen ist allerdings nicht zu spaßen. (Wir erinnern uns schnell an die Reaktion der Airport Security in Johannesburg, als sie die Kuscheltier-Schlange von Paul sah…)
Das Nashorn ist dafür ein gemächlicher älterer Bulle, ca. 25 Jahre alt. Sein Name ist Nummer 138, das kann man an den Kerben im Ohr sehen. Wir machen noch eine Reihe von Fotos und nehmen auch die Rangern mit drauf, die das gerne zulassen.
Irgendwann haben wir uns sattgesehen und fahren weiter. Die beiden zeigen uns noch zwei Besonderheiten des Parks. Das eine ist „Mother and Child“, eine Felsformation, die aussieht wie eine Frau mit Kind auf dem Rücken, die gerade kocht. An der Straße wurde an einem Punkt extra ein Schild aufgestellt, von dort aus ist der Blick besonders schön. Wir fahren auch noch einen Seitenweg hinein und bekommen noch einen Blick von der anderen Seite. Die andere ist etwas weiter drin im Park einem Damm, in dem eine Hippofamilie lebt. Wir sehen 5 Tiere, darunter ein Kalb. Toll dass diese Tiere sich haben halten können.
Danach fahren wir wieder zurück. Wir werden instruiert, wir sollten nicht zu viel Reklame vom “privaten” Rhino tracking machen, denn es gibt Tourenanbieter, die dafür viel Geld verlangen. Als Dankeschön geben wir ihnen je 200 Rand, was viel Geld ist, und ihre Augen strahlen. Sie wollen gerne die Bilder von Sabine haben und Jeremiah gibt uns seine zwei Nummern, dass wir ihnen die Fotos schicken können. Wir sind auch sehr zufrieden, denn dieser Abstecher war wirklich etwas Besonderes.
Nun müssen wir uns aber sputen, denn wir wollen heute noch quer durch den anderen Parkteil fahren…
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