Beschäftigung für‘s Kind unterwegs – 11. Auf unserer langen Reise sind die Länder weit und oft die Städte fern, besonders die mit den richtigen Attraktionen. Auch kann man sich nicht immer nur von Park zu Park hangeln. Dann ist man auf diverse andere Arten von Beschäftigung angewiesen (Teil 1). Eine Lieblingsbeschäftigung von Paul ist das Arbeiten mit Stickern und Kartontieren, oder das Durchgehen von Aktionsbüchern (Teil 2). Wenn das nicht reicht, kann er selber etwas malen (Teil 3), oder mal wieder eine Folge O! Kay! Englisch für Grundschüler hören (Teil 4). Mit ein wenig Glück findet sich in der Nähe ein Spielplatz aussen (Teil 5) oder In-door (Teil 6) oder hat der Campingplatz einen Pool bzw. Zugang zum Meer, wo man Schwimmen üben kann (Teil 7). Man kann ja nicht immer neue Süßigkeiten auf Dornen spießen (Teil 8) oder findet in der Umgebung Kletterobjekte zum Erkunden (Teil 9). Manchmal hat man auch keine Lust zum Basteln (Teil 10).
Schon zu Hause hat Paul sich manchmal Dokumentationen anschauen dürfen, Tierdokumentationen, wohlgemerkt. Viele davon kennt er dann erstaunlich schnell auswendig – einschließlich Sprechertext und Musik. Auf so manchen Wanderungen hat er uns stundenlang (nicht übertrieben!) damit unterhalten, dass er ganze Dokus nachgesprochen, nachgesungen und nachgespielt hat.
Daheim war er ganz heiß auf die Doku-Soaps der verschiedenen Zoos – Frankfurt, Opel-Zoo, München, Leipzig, Hamburg, Stuttgart und so weiter. Sie sind heutzutage über die ARD Mediathek bequem erreichbar. Die unterschiedlich langen Beiträge gab es ab und zu als Belohnung, wenn er bestimmte Aufgaben super erledigt hatte. Auf die Dauer wurden diese Filmchen aber zum Problem, denn die Tierpfleger machen ihren – oft nicht so einfachen – Job zwar super. Aber manchmal sind siein ihren Äußerungen und Kommentaren nicht ganz so vorbildlich.
Es gibt natürlich auch sehr viele Dokumentarfilme, darunter einiges zum südlichen Afrika. In den ersten Monaten waren besonders die „Tierischen Wohngemeinschaften“ angesagt, eine Dokumentation, die sehr schön die komplexeren Verbindungen verschiedenster Tierarten in einem gemeinsamen Ökosystem zeigen (weitere Informationen bei der ARD). Die Analogie zu den Wohngemeinschaften ist zwar etwas “umgangssprachlich”, funktioniert im Film aber sehr gut, um die Inhalte allgemeinverständlicher zu machen. Paul liebt es, auf Wanderungen den Zwergfalken zu spielen, der die Mangusten vom Webervogelnest vertreibt, oder die Eierschlange, die ihre eigenen Eier vor dem Waran schützen will. Oder er ist der Waran, der Eier klaut und wegschmatzt.
Auf unserer Reise ist Filme schauen allerdings eine große Ausnahme. Wenn überhaupt, machen wir das an Stationen, wo wir länger übernachten, also nicht unterwegs. Ausserdem muss man immer schauen, ob an den Übernachtungsplätzen Strom verfügbar ist, oder ob nicht grad Loadshedding o.ä. ist.
Eine “Nachwirkung” der Zoo-Filme war eine andere Aktion von Paul: eine ganze Weile hat er an den Campingplätzen „Gehege“ gebaut und dekoriert. Dafür hat er sich den Spaten geschnappt, den der Papa oft wegen des Feuers draußen hatte, und damit Löcher (Gehege) ausgehoben. Da hinein kam ein Zweig oder ein Stück Busch (vom Feuerholz), der dann beispielsweise eine Koralle oder eine Pflanze in einem Terrarium darstellte. Die Zweige wurden im Loch mit Steinen festgeklemmt und das Größte war, wenn am nächsten Morgen das Gehege noch „wie neu“ war. Tatsächlich ist der Umzug von Tieren oder das (Um-) Gestalten und Säubern von Gehegen ein sehr charakteristisches Feature der Zoo-Dokus.
Mit dem Spaten ist er dabei sehr geschickt umgegangen, auch wenn wir immer den Atem angehalten haben und nicht müde wurden, ihn auf seine Füße hinzuweisen, die doch bitte schön dranbleiben sollten.
Beim Graben und Dekorieren hat er kontinuierlich Kommentator gespielt, der erzählt, was gerade passiert. „Und hier können wir noch eine Koralle reinstellen, die finden die Fische auch ganz schön, da können sie sich verstecken“, oder „wir haben jetzt hier das Wasser abgelassen, um die Bepflanzung zu erneuern“, in dieser Art ging das eine ganze Weile.
Das häufige Ein- und Auslassen von Wasser haben wir dann gut mit Wasser trinken oder Auffüllen der Trinkflaschen verbinden können. Für das Füttern von Tieren hat er sich eine Papprolle geschnappt und daraus Sand in die Landschaft, Verzeihung! die Gehege, gestreut.
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