Beschäftigung für‘s Kind unterwegs – (6). Auf unserer langen Reise sind die Länder weit und oft die Städte fern, besonders die mit den richtigen Attraktionen. Auch kann man sich nicht immer nur von Park zu Park hangeln. Dann ist man auf diverse andere Arten von Beschäftigung angewiesen (Teil 1). Eine Lieblingsbeschäftigung von Paul ist das Arbeiten mit Stickern und Kartontieren, oder das Durchgehen von Aktionsbüchern (Teil 2). Wenn das nicht reicht, kann er selber etwas malen (Teil 3), oder mal wieder eine Folge O! Kay! Englisch für Grundschüler hören (Teil 4). Mit etwas Glück findet sich in der Nähe ein Spielplatz (Teil 5).
Weil es in Afrika mit der Hitze (und in der Regenzeit mit der Feuchtigkeit) so eine Sache ist und sich alle Outdoor Aktivitäten jeweils anpassen müssen, und auch weil es dort meist besonders sicher ist, gibt es eine Reihe von Indoor Spielplätzen. Die amerikanische Kette „Spurs“ hat in jeder ihrer mit jeweils eigenem Namen versehenen Filialen zumindest eine Kinderspielecke, sei es auf dem Flughafen in Jo’Burg oder in einer der vielen großen Malls in den meisten südfrikanischen Ländern. Der beste Spurs in Sachen Indoor Spielplatz, den wir bisher gefunden haben, ist der „Mountain Eagle“ in der Maerura Mall in Windhoek. Hier gibt es Klettergerüste mit Rutschen, eine Bahn zum Bobby Cart fahren, ein eigenes Indoor Trampolin und eine Ecke mit den heute kaum wegzudenkenden Tanz- und Videospielen. Kein Wunder, dass man hier bei einem Besuch des Restaurants mit ziemliche hoher Wahrscheinlichkeit Zeuge eines Kinder-Geburtstags (zu dem der halbe Staff sich um den Tisch versammelt und ein Ständchen singt) oder einer anderen Party wird.
Andere Malls haben spezielle Indoor Playgrounds, die von verschiedenen Firmen betrieben werden, beispielsweise das große „Children@Play” im neueren Teil der Maerura Mall in Windhoek. Hier gibt es oben einen Bereich für jüngere Kinder mit großem Abenteuer Spielplatz, Klettervulkan mit Riesenrutsche und verschiedenen mietbaren Themenräumen (zu Filmen wie Frozen). Unten befindet sich der Bereich für die Größeren mit Kletterwänden und Trampolinen.
Andere Malls haben Indoor Trampolin-Parks, so z.B. „The Fun Company“ in der “Mall of the North” im südafrikanischen Polokwane. Das ist ein großer Bereich im „Unterhaltungsflügel“ der Mall, wo sich die Restaurants und ein großes Kino befinden. Der Trampolin-Bereich ist hier Teil einer Art Fun Park mit mehreren Bowling Bahnen und verschiedenen modernen Arcade Game stations (Bälle oder Dosenwerfen, Motorradfahren und auch digitale Alienspiele).
In Zimbabwe sehen die Malls anders aus und sind oft räumlich eingeschränkter. Dafür gibt es in der Hauptstadt Harare mehrere Kinderspielplätze oder Fun Parks, meist etwas ausserhalb gelegen. Besucht haben wir das Tambatamba im Osten der Stadt, das sehr gut gepflegt und auch wochentags von vielen Kindern besucht war. Alles ist hier überdacht, dass man auch in der Regenzeit wetterunabhängig spielen kann. Ein separater Bereich steht den kleineren Kindern zur Verfügung, die größeren können über das große Hauptgelände toben. Neben Klettern, Rutschen, Toben und Bällebaden gibt es hier eine sehr steile Rutsche, die hinaufzulettern für 6-jährige schon etwas anspruchsvoller ist. Und es gibt Spiele mit Luftrohren, durch die kleine weiche Bälle aufgesaugt und im Raum verteilt werden – man muss die Maschinen nur “füttern” und einen Knopf drücken. Auf einem Gerät können die Bälle, legt man sie vorsichtig auf, auch in der Luft tanzen (auf der Luftsäule), was schon ein wenig Geschicklichkeit erfordert. Das kleine Restaurant macht einen guten Kaffee und hat diverse Snacks für die hungrigen Racker im Angebot.
Ebenfalls empfohlen wurde uns Benjis Fun Factory im Norden der Stadt, die mehr im Outdoor Bereich anzubieten hat, darunter Swimming-Pools und Kindereisenbahn. Wegen des Wetters konnten wir das aber nicht selbst ausprobieren.
Bei diesen Indoor Playgrounds kostet in der Regel nur das Kind etwas, die Eltern können gegen eine sehr kleine Gebühr mit dazu und sollen dann über Getränke und Essen den Umsatz steigern. In manchen Indoors kann man sogar eine Kinderbetreuung „mieten“, die dann auf das Kind aufpasst. Das macht allerdings nur Sinn, wenn das Kind eine lokale Sprache spricht.
Zur Not kann man sich in Supermärkten auch mal einfach auf die angebotenen Bobby Cars setzen, so grad welche da sind.
Ansonsten ist für uns natürlich die Natur der größte Spielplatz, wie auch das “Angebot” an Natur und Tieren (in verschiedenen Stufen der Zutraulichkeit), das auf Farmen, Campsites oder sonstigen Plätzen zur Verfügung steht.
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