Man fühlt sich wie in einer Filmkulisse zu einem SciFi-Streifen - wo sind die Jedis?

Südafrika

Durch die Wolfberg Cracks

24 Mar , 2023  

(Fortsetzung der Wolfberg Cracks Tour)

Tunnel

Gut, dass uns die Deutschen, mit denen wir am Vorabend zufällig über deren Cracks Tour gesprochen hatten, auch Taschenlampen als Tip erwähnten. Die können wir hier tatsächlich gut gebrauchen. Die Passage ist etwa 10-15 Meter lang erst kommt ein breiter dreieckiger Tunnel, dann folgt ein kleinerer Hohlraum, danach muss man sich durch eine immer enger werdende Spalte zwängen. An der engsten Stelle müssen wir uns den Rucksack einzeln durchreichen, um nicht steckenzubleiben.

Dann kommen wir in einen großen Raum, in dem sich mehrere Felsbögen andeuten. Schon hier ist das Licht beeindruckend. Ganz oben fällt Tageslicht ein, das von den engen Felswänden eingefärbt und abgeschwächt wird. Unten ist fast ein Halbdunkel.

Ein Innenraum – voll abgespaced

Durch einen weiteren, mit weißem Fuß markierten Spalt kommen wir weiter. Der ganze Raum ist eine große Spalte, in der auf beiden Seiten die Felswände aufragen, sich aber in der Mitte ein steinerner Felsbogen spannt. Der Eindruck ist überwältigend und wir als menschliche Ameisen krabbeln mitten hindurch. Voll abgespaced.

Tiefer in die Spalte hinein

Wir müssen auf die andere Seite des Felsbogens, von dort aus führt der Weg durch die Spalte weiter nach oben und verengt sich zusehends. Am Ende gibt es noch einmal eine Herausforderung, denn der Weg ist scheinbar blockiert. Aber Sabine sieht wieder einen Holzklotz und Schlingen, damit kann sie sich in einem ziemlich akrobatischen Akt hochziehen und über den Felsen klettern. Mit Paul oder gar mir geht das aber nicht.

Doch dann finden wir noch einen zweiten Weg, der unter dem in der Spalte steckenden Felsen drunter durch führt. Pauli kann ganz einfach hindurchkrabbeln, für mich wird es enger. Sabine kommt mir entgegen und ich schiebe den Rucksack vor mir durch den schmalen Spalt und kann mich dann selbst hindurchzwängen. Das fiese ist, es geht nicht einfach nur geradeaus, sondern man muss sich dann auch noch aufrichten und nach oben schieben, um wieder hinter dem Felsbrocken hoch zu kommen.

Das letzte Stück

Weiter hinten wird es noch einmal enger, aber das ist einfacher zu schaffen. Der Himmel ist schon ganz nahe und man kann sich – wie in einem Fels-Kamin – an beiden Felswänden abstützen und so hinaufklettern. Dann kommen die ersten Wurzeln von Bäumen und kurz danach sind wir oben!

Zu Recht sind wir auf diese Leistung stolz. Wir laufen noch ein paar Meter in das Plateau hinein und machen dann erst mal ausgiebig Picknick. Es ist jetzt 15:30 Uhr, wir haben für die Wolfberg Cracks über 1,5 Stunden gebraucht, aber wir haben uns auch ziemlich viel Zeit gelassen und sind nun einigermassen stolz, es geschafft zu haben. Andere sind hier mit voller Bergausrüstung durch…

Einstieg zum Abstieg

Nach unserer Rast, bei der wir uns freuen, so viel Wasser und Essen mitgebracht zu haben, gehen wir aus dem Crack heraus. Es öffnen sich die Anfänge des Plateaus, dort steht auch ein Schild, das den Weg weiter in Richtung Wolfberg Arch weist. Im Nachbartal stehen Hinweise zu den Cracks, das ist wohl unser Abstieg durch den „wide crack“. Jetzt ist es 16:20 Uhr.

Der Abstieg ist auch sehr beeindruckend. Die Spalte ist erst dicht bewachsen, Paul verschwindet fast im hohen Gras. Dann geht es hinab zwischen den Felswänden, durch mehrere offenere Räume mit teilweise atemberaubenden Erosionsformen. Schließlich wird es steiler. Es kommt noch eine Plattform, an der wir absteigen. Dann sind wir schon am Einstieg zu den „narrow cracks“ angekommen. Es ist inzwischen 17 Uhr.

Und wieder den Berg hinunter

Der Verband am geflickten Schuh ist fast durchgewetzt und nun beginnt sich auch die Sohle am anderen Schuh zu lösen. Ich flicke den Verband notdürftig, dass sich wieder mehrere Bahnen des Verbands überlagern. Mit dem anderen Schuh kann ich nichts machen. Es dauert nur wenige Minuten beim Abstieg, dann schlappert auch diese Sohle rum. Es ist ein sehr unsicheres Laufen. Paul nimmt den jetzt wieder leichteren Abstieg zu locker und fällt mehrfach hin, aber es ist nicht so schlimm.

Letztlich geht aber alles auch beim Abstieg vom Wolfberg gut und kurz nach 6 sind wir wieder am Parkplatz. Die Berge auf der anderen Seite des Tals in der Gegend vom Malteser kreuz sind rauchgeschwängert. Uns wurde schon von Bränden berichtet und der Weg zum Kreuz war auch bereits gesperrt, weil es dort bereits seit zwei Wochen immer wieder brennt.

Ausklang

Leider sind wir zu spät am Campingplatz, das überaus leckere Restaurant hat bereits geschlossen. Also machen wir Essen am Platz. Der Campingplatz ist heute deutlich voller, es ist Wochenende, direkt neben uns stehen jetzt jeweils 5-6 Zelte und mehrere Autos, es ist lauter. Der Abend ist deutlich frischer, Matz macht Feuer, Sabine kocht Weiberpasta, Paul stürzt sich auf die Aufkleber in seinen neuen Heften.

Lange halten wir es an diesem Abend nicht mehr aus, dafür war der Tag zu anstrengend. Aber die Duschen sind warm und das Essen schmeckt köstlich.

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