Auf dem Rückweg vom World’s View fahren wir kurzentschlossen doch noch zur Pomongwe Cave rein. Bereits auf der Zufahrtsstraße kommen uns die beiden Wärter entgegen – es ist bereits nach 17 Uhr – Feierabend. Wir kehren aber nicht um.
Auch hier befindet sich eine große, weite Höhle – allerdings sind darin fast keine Felsmalereien zu sehen. Nicht mehr, muss man sagen. Denn hier hatte es Experimente mit neuen Konservierungsmethoden gegeben. Unstrittig ist bis heute, dass Leinöl auf einen Großteil der Malereien aufgetragen wurde. Leider war der Effekt desaströs – die behandelten Darstellungen wurden letztlich komplett zerstört. Dabei variieren die Angaben zum Zeitpunkt dieser “Rettungs-Arbeiten”, manche Quellen nennen die frühen 1920er Jahre: Cooke 1963 “Report…”, andere verweisen auf die 1960er Jahre: Taruvinga 2001 “Salvaging…”.
Uns ist es letztlich egal, wann genau die Malereien zerstört wurden, denn das Ergebnis bleibt gleich. Nur an den Seiten konnten sich einzelne Bilder erhalten, darunter einzelne Personen, aber auch Zebra, Eland und Kudu. Die Höhle ist besonders durch die archäologischen Ausgrabungen der 1960er und 1990er sehr bedeutend. Auf Basis der vielen Artefakte werden auch die Malereien zumeist in die Mittlere oder Späte Steinzeit datiert.
Nachdem man sich durch das Dickicht zur überraschend großen Höhle durchgeschlagen hat, ist der Effekt der fehlenden Malereien ein sehr Besonderer. Paul findet die leere Höhle super, allerdings erinnert sie ihn vielleicht einfach nur an ein großes Tiergehege.
Vor der Höhle wurde 1994 ein großes Museumsgebäude errichtet, darin sollen viele der reichhaltigen archäologische Funde zu sehen sein. Leider ist das Gebäude aber bereits geschlossen, wir sind heute einfach schon zu spät dran.
Wir fahren in Richtung Maleme Damm, wo wir uns am Campingplatz eine gute Stelle suchen. Eine große Horde Paviane ist in der Gegend, sie kommen aber nicht zu uns. Abends scheinen sie über den Damm zu gehen, denn am nächsten Morgen sehen wir sie in der Morgensonne auf der anderen Seite des Stausees.
Heute machen wir endlich den schon länger geplanten Nudelsalat. Das Rezept stammt von Sabines Oma, man kann es als “Dänischer Salat” auch online finden. Wegen des Schnippelns der Zutaten brauchen wir dafür immer etwas mehr Zeit, aber er schmeckt uns mit der süss-sauren Mischung umso mehr, zumal wir auch Joghurt statt Mayonese verwenden.
Wir gehen noch duschen, denn der separate Duschblock ist überraschenderweise sehr gut in Schuss und es gibt tatsächlich solargeheiztes warmes Wasser. Paul will nicht, sondern spielt mit seinen Kartontieren und hört ein, zwei Folgen vom Englischkurs.
Später machen wir auch noch ein Feuer und essen den Nudelsalat, der laut Paul „genauso wie in Deutschland“ schmeckt. Wenn das mal kein Kompliment ist! Die Fleischwurst leuchtet fast, so rot ist sie, die Gurken sind auch anders, der Käse scheint processed zu sein. Aber die Äpfel sind gut und tatsächlich mundet es uns vorzüglich. Mehr als die Hälfte des Salats verdrücken wir noch an diesem Abend. Anschließend sitzen wir satt und zufrieden am Feuer.
Morgens ist es im Schatten frisch, wir hatten extra auf der Abendsonnen-Seite gecampt. Wir machen Frühstück mit heißem Tee. Gegenüber können wir die Paviane beobachten. Ein Baum auf unserer Seite scheint ein Vogelbaum zu sein, dort sind Spinte und überraschend viele andere Vögel zu beobachten. Leider können wir nicht alle identifizieren.
campingplatz, felszeichnungen, matopos, wandern, wildnis
Comments RSS Feed